Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Die Hauptintention dieses Beitrags ist es, darüber zu informieren, dass ich ab 1.11.2021 nicht mehr als freiberufliche Digitalexpertin zur Verfügung stehe. Hiermit erledigt.*

Sehr gerne möchte ich aber etwas weiter ausholen und mich outen:

Ich verlasse meine Komfortzone und mache „was Neues“.

Gefühlt habe ich jetzt Expertinnen-Status beim Verlassen der eigenen Komfortzone. Denn mein ganzer Lebenslauf ist geprägt von Ereignissen & Entscheidungen, die ich nicht vorhergesehen oder geplant hatte.

Oder andersherum ausgedrückt: Ich habe Chancen, die sich mir geboten haben, ergriffen. Oftmals nach spannenden Begegnungen, die man im Nachgang manchmal als „glückliche Fügung“ oder auch zum Momentum passende Zufälle bezeichnen kann.

Entscheidend ist, ob man dargebotene Chancen als solche erkennt, oder zu große Angst vor Veränderung hat – und sie verstreichen lässt.

Hier war für mich in der Regel mein Bauchgefühl der finale Auslöser, den Schritt in unbekanntes Terrain zu wagen. Oftmals ohne im Detail zu wissen, worauf ich mich da einlasse. Und meist mit großem Respekt vor dem Ungewissen, aber stets getrieben davon, Neues zu lernen.

Kleine Chronik meiner „disruptiven“ Erfahrungen

  • 1983: Das in der Weinlese hart erarbeitete Geld für den heiß ersehnten Vespa-Führerschein kurzfristig in einen C64 investiert, nachdem mir der Sohn vom Winzer seinen selbstgebauten Computer vorgeführt hatte. Keinen Vespa-Führerschein gemacht, programmieren gelernt.
  • 1990: Wechsel von der C-Entwicklung in den B2B Außendienst – weil es mir angeboten wurde. Als echter Nerd hatte ich damals Hemmungen frei zu telefonieren & präsentieren – das hab‘ ich dann schnell gelernt. (Und heute glaubt es mir niemand mehr…)
  • 1998: Als Mutter zweier Kleinkinder telefonische Kaltakquise per Gelbe Seiten, Rubrik „Computer & EDV“ für „egal welchen“ Freelance Job. Herausgekommen: Handbuchschreiberin & Schulungsleiterin für Projektmanagementsoftware – ohne jemals ein Projekt gemanagt zu haben.
  • 2001: Annahme des Auftrags zum Verfassen eines Buches über Photoshop für Data Becker, ohne Photoshop jemals vorher gesehen zu haben.
  • 2002: Neue Situation „Alleinverdienerin für eine 4köpfige Familie“, nachdem mein Mann einen „Rollentausch“ vorgeschlagen hatte, siehe https://bit.ly/3ErIkoK
  • 2002-2020 Langjähriges Erarbeiten (oftmals Erkämpfen mit vielen blutigen Nasen) einer Karriere von der Pressesprecherin über Product Development hin zur Vice President Product mit Aufbau eines eigenen Unternehmensbereichs.
  • 2010: „42 mit 42“ – noch knapp vor dem Besenwagen beim Köln-Marathon ins Ziel; gleichzeitig ambitionierter Start mit einer komplett neuen Sportart (Degenfechten) als über 40jährige, siehe https://bit.ly/3Cn7mEK
  • 2020: Entscheidung zur Kündigung, um „irgendwas“ Neues zu machen – ohne genau zu wissen was, siehe https://bit.ly/3pP4AVe
  • 2021: Ungeplant angefragt, spontan zugesagt und dann erfolgreich als freiberufliche Projektleiterin für das IRIS Gateway der Gesundheitsämter im Pandemiegeschehen und Digitalberaterin der Stadt Köln. Zusammenarbeit mit Ministerien, Verwaltung, Wissenschaft, Hackern, Gesundheitsexperten und Startups. Sehr viel kaltes Wasser…(siehe https://bit.ly/3BqiRtN)

Jetzt ist es wieder passiert. Und ich freu mich drauf!

Gerade, als ich mich in meiner neuen Rolle als freiberufliche Digital-Expertin – nach vielen Monaten harter Arbeit – auf etwas überschaubarere Projekte einlassen wollte.

Die Begegnung mit einem potenziellen Auftraggeber, ergeben aus einer Bekanntschaft des vorherigen Projektkontextes. Ein sehr inspirierendes Gespräch mit einem visionären, hochmotivierten Gründer. Viele bekannte Szenarien in einem mir bis dato unbekannten Softwareumfeld. Es wurde viel gelacht, die Stimmung war entspannt & locker.

2 Wochen und unzählige Gespräche mit einer Vielzahl weiterer Menschen später: Aus einer möglichen Projektzusammenarbeit wurde eine Bestellung zur Vorständin für Produkte. 

Mit der Möglichkeit, meine Wertvorstellungen von Agile Leadership in die Unternehmensgruppe einzubringen. 

Mit der Verantwortung für digitale Cloud-Lösungen, die vielen Kunden dabei helfen, ihre Unternehmensprozesse bestmöglich zu automatisieren.

Mit einer großen Anzahl spannender Herausforderungen, die wir als Vorstandsteam gemeinsam in den nächsten 5 Jahren bewältigen werden.

Kurzum: Ich habe (wieder mal!) großen Respekt vor einer neuen Aufgabe – freue mich aber riesig darauf, in den nächsten Monaten viele neue Erfahrungen machen zu dürfen.

*Meine Webseite werde ich nicht abschalten, sondern gerne hier weiter meine Gedanken in Worte fassen. Das Kontaktformular ist deaktiviert (puh, kein Spam mehr!) – gerne darf man mir aber auch bei LinkedIn folgen und mich darüber kontaktieren. 

Von Silke Kanes

Als ehemalige Vorständin & Aufsichtsrätin - mit langjähriger Verantwortung für digitale Produktentwicklung und agile Transformation - unterstütze ich Unternehmen und deren Führungskräfte bei digitalen und unternehmenskulturellen Herausforderungen.