Scheiße in der Lederhose…. 🎵 e la di la di o! (#Archivfund)

toddler standing on river

Wie oft schon habe ich meiner Tochter (knapp 4 Jahre) erklärt, daß die Mami in Ruhe telefonieren möchte. Da dachte ich, die Kinder toben lieb und nett im Garten herum – denkste! Schreiend und wild gestikulierend steht sie vor mir. 

Nein, diesmal lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen. „Moment mal“, sage ich zu meiner Freundin am Telefon. „Charlotte, kannst Du mich bitte mal 2 Minuten telefonieren lassen. DANKE!“.

So, das mußte sein. Gerade will ich weiter telefonieren, da höre ich nur noch Charlottes Schluchzen: „Aber der Jo hat mich doch mit Scheiße vollgeschmiert…“ 

So schnell wie diesmal habe ich selten den Hörer eingehängt! Und jetzt sehe ich auch die netten braunen Streifen auf Charlotte’s Pulli und Rock.

Zuerst denke ich an den Hund. „Ist das die Scheiße von Martha?“ frage ich (leicht würgend bei dem Gedanken).

„Nein. Der Jo hat geschissen.“

Und da kommt uns der Übeltäter mit seinen knapp 2 ½ Jahren auch schon entgegen gewatschelt. „Bleib draußen!“ schrei ich. Und betrachte meinen Sohn.

Die braune Brühe, die stark nach Durchfall aussieht, ist aus der Lederhose die Beine heruntergelaufen und hat Schuhe und Schnürsenkel fast gänzlich bedeckt.

Wo packe ich nur zuerst hin? 

Aber halt, das Wichtigste hätte ich fast vergessen. „Ihr rührt Euch jetzt beide nicht vom Fleck, ist das klar? Mami muß den Fotoapparat holen!“

Wer würde mir die Bescherung glauben, wenn nicht ein Bild zum Beweis vorgelegt werden kann? Außerdem kann man hinterher vielleicht drüber lachen…

Klick. Vorbei.

Und jetzt Zähne zusammenbeißen und die Schuhe aufmachen. Charlotte’s Kleider liegen schon auf einem Haufen auf der Terrasse. Nun die Lederhose. Hier wird mir das ganze Ausmaß der Katastrophe bewußt.

Nur nicht ohnmächtig werden. Was nicht tötet, härtet ab.

Und Mama sein härtet ganz schön ab! 

Beim Abstreifen der Hose bleibt die Hälfte an den Beinen hängen. Ab auf den Haufen mit der Hose, kümmere ich mich später drum. Dito mit der Windel, die doch tatsächlich an einer sauberen Ecke zu packen ist! Jetzt das Kind irgendwie unter den Arm nehmen, ohne selbst braun zu werden – und ab in die Dusche.

10 Minuten später sind beide Kinder sauber und frisch verpackt in ihren Betten zum Mittagsschlaf. Eine Sache hab ich noch vor mir – den Kleider/Schuhe/Pampers/Scheiße-Haufen adäquat zu reinigen/entsorgen. Was soll’s, da muß ich halt durch. 

Aber, oh Schreck, als ich die Terrasse betrete, ist die Windel weg.

Dafür liegen auf dem Rasen Hunderte kleiner brauner Fetzen, die vorher sorgsam abgeleckt und durchgekaut wurden. Schreiend jage ich den Übeltäter in die hinterste Ecke unseres Gartens. Immerhin zieht Martha (ein Kalb von Hund) jetzt geknickt und zutiefst betroffen den Schwanz ein. Hilft mir aber leider nicht weiter.

Noch nicht einmal Handschuhe habe ich zur Verfügung, als ich die ganzen Einzelteile in einer Plastiktüte sammle. Danach schmeiße ich die restlichen Klamotten in die Dreckwäsche. Die Schuhe und auch die Lederhose brause ich in der Dusche ab – leider verstopfen ein paar braune Klumpen den Abfluß….. doch jetzt endgültig genug davon.

Den anschließenden Kaffee habe ich mir wirklich redlich verdient.

Und die Moral von der Geschichte: Telefoniere nur noch, wenn Du sicher sein kannst, das Dein Kind keinen Durchfall hat! Und wer sagt, daß man als „Hausfrau und Mutter“ keine Abenteuer erlebt?!!!

Von Silke Kanes

Als ehemalige Vorständin & Aufsichtsrätin - mit langjähriger Verantwortung für digitale Produktentwicklung und agile Transformation - unterstütze ich Unternehmen und deren Führungskräfte bei digitalen und unternehmenskulturellen Herausforderungen.