Obwohl unsere Kinder mittlerweile ziemlich „groß“ sind, entspricht ihr Wortschatz noch lange nicht dem unseren und kann mitunter zu sehr lustigen Verwechslungen führen…
Steil aus dem Gebüsch stellte neulich Johannes (8 Jahre) die Frage: „Mama, was bedeutet das Wort ’scheun‘?“ Anscheinend grübelte er bereits eine ganze Zeitlang darüber nach, hatte aber selbst keine zufrieden stellende Lösung gefunden.
Ich war etwas überrascht, denn wir haben eine extrem scheue Katze – und daher sollte er den Begriff eigentlich kennen. „Welches Wort meinst Du genau: ’scheu‘ oder ’scheuen’“?
Er blieb beharrlich bei „scheun“. Auch ich grübelte nun – aber eher darüber was er meinen könnte. „In welchem Zusammenhang hast Du das Wort denn gehört?“ Vielleicht ergab ja der Kontext die Lösung!
„Die toten Hosen haben so ein Lied, da singen sie: Zehn kleine Jägermeister rauchten einen Scheun, den einen hat es umgehaun, da waren’s nur noch neun“.
Ein paar Tage später kam es erneut zu Verständigungsschwierigkeiten. Johannes erzählte stolz von einer Bastelei in der Schule. „Wir machen einen Igel zu Ostern!“ Aha, das geheime Ostergeschenk für die Eltern wird also in diesem Jahr ein Igel. „Der Igel wird so aus Ton gemacht und Krätze.“
Krätze??? Ich fragte noch mal genau nach. „Ja Krätze, das steht dann da so picksig raus.“
„Du meinst Krätze, diese winzig kleinen Tierchen, die sich unter der Haut fest graben und für Juckreiz & Ausschlag am ganzen Körper sorgen?“ Verblüfftes Staunen bei meinem Sohn. „Naja, ich hab nicht so genau aufgepasst – das kann auch so ähnlich heißen. Auf jeden Fall wächst das dann in dem Igel ganz grün.“
Gott sei Dank, diesmal hatte er sich verhört – und „Kresse“ war erheblich schneller erklärt als „Joint“!