Digitalisierung erfordert Diversität

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Seit vielen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich für mehr Diversität, insbesondere die Förderung von Frauen in MINT Berufen. Oftmals trauen sich diese eine Mitarbeit im technisch digitalen Umfeld selber nicht zu. Hier helfe ich gerne mit, Vorurteile – manchmal auch Ängste – auf allen Seiten abzubauen.

Digitale Produkte für „jedermann“ erfordern vielfältige Perspektiven schon bei der Entstehung!

Gute Produkte, die wir selber später benutzen wollen, erfordern, dass alle Anwender und insbesondere deren Blickwinkel in die Entwicklung mit einbezogen werden. Ich bin überzeugt und konnte vielfach selber erleben, dass durch bunt durchmischte Gruppen bessere Ergebnisse erzielt werden.

Sehr stolz bin ich darauf, für viele ehemalige Mitarbeiterinnen ein Vorbild als weibliche Führungskraft im technisch Männer-dominierten Umfeld gewesen zu sein. Bei einer Neubesetzung von Stellen stehen für mich stets Kompetenz, Motivation und passende Chemie im Vordergrund. Auf diese Art und Weise konnte ich in der Vergangenheit bereits viele (vermeintlich anstrengende!) Mitarbeitende finden, die letztlich durch ihren Ideenreichtum zu wunderbaren Ergebnissen beigetragen haben.

Wie sieht das mit mehr Diversität bei Führungspositionen aus?

Immer noch werden Führungspositionen unter der Hand an Gleichdenkende vergeben, immer noch werden Frauen eher nach Optik und Hobbies statt Kompetenzen beurteilt. Immer noch werden Scherze über Frauen gemacht, sobald diese den Raum verlassen. Daher ist es wichtig dafür zu sorgen, dass mehr als eine Frau im Raum ist.

Sehr lange habe ich mich gegen die Einführung von Frauenquoten gesträubt. Viele Jahre Erfahrung – eigene und solche, die ich bei anderen mitbekommen konnte – haben dazu geführt, dass ich heute anders denke und mich als Mitglied bei FidAR, Frauen in die Aufsichtsräte e.V. engagiere.

Falls ich einmal in die Lage kommen sollte, einen Auftrag / ein Mandat aufgrund der Tatsache zu erhalten, dass ich zufällig eine Frau bin – dann sage ich gerne Danke. Als Quotenfrau erwählt zu werden bedeutet für mich nämlich, dann tatsächlich auch die benötigte Kompetenz mitzubringen.

Glücklicherweise gibt es genug Studien und Untersuchungen die belegen, dass eine bessere Durchmischung mit Frauen in Führung auch zu wirtschaftlich besseren Ergebnissen führt.

Von Silke Kanes

Als ehemalige Vorständin & Aufsichtsrätin - mit langjähriger Verantwortung für digitale Produktentwicklung und agile Transformation - unterstütze ich Unternehmen und deren Führungskräfte bei digitalen und unternehmenskulturellen Herausforderungen.